Haltepunkt – Ústí nad Orlicí – Stadt
Für die damalige Zeit war die Idee, die Eisenbahn zwischen Olmütz (Olomouc) und Prag zu bauen, sehr gewagt. Besonders wenn man erwägt, dass ihr Entwurf von dem ziemlich jungen Jan Perner (1815 – 1845) stammte. Erst am 1. März 1842 wurde er als Staatsbeamte und Oberingenieur der Staatsbahnen angestellt. Die Arbeiten an dieser zentralen Bahn haben im Jahre 1843 begonnen. Mit dem Bau des ersten Teils von Olmütz nach Pardubiz (Pardubice) wurde Karel Keisler beauftragt und die Strecke von Pardubiz nach Prag hat Jan Perner selbst geleitet. Die gesamte Strecke wurde am 20. August 1845 feirlich in Betrieb gesetzt.
Mit den Aufbauarbeiten ging Hand in Hand auch die Errichtung der einzelnen Haltepunkte. Denjenigen in Ústí, der den unoffiziellen Namen „Der alte Bahnhof" trägt, hat im Empirestil Antonín Jüngling entworfen. Es ist bemerkenswert, das die Mitte des Bahnhofsgebäudes ursprünglich als Behälter für Dampflokomotiven gedient hat. Gegenüber dem Bahnhof über den Gleisen befand sich früher ein Lagerhaus mit einem Rangiergleis. So war das bis zum Jahre 1874, wo die Bahnstrecke nach Kyšperk zusammen mit dem anderen Bahnhofsgebäude (dem sog. Neuem Bahnhof) geöffnet wurden.
Dadurch hat diese Bahnstation an ihrer Bedeutung verloren, woraus ihr unabwendbarer Verfall resultierte. Zum Glück wurde dieses Bahnhofgebäude – übrigens das älteste auf der oben genannten Strecke – im Jahre 1995 vollständig renoviert und mit einem Bahnsteigtunnel versorgt. Und so haben auch die Gedanken an seine Demolition ein Ende genommen.